Ach du mein schauriges Vaterland…

Deutschland hat viele Probleme. Es ist schwierig, hier überhaupt einen Anfang zu finden, da das Ausmass des Politikversagens tiefe Spuren hinterlassen hat. Noch nie hat eine Bundesregierung in kürzester Zeit so viel verspielt und den Bürgern, vor allem den ärmeren Schichten, denen es ohnehin bereits schlecht genug geht, so viel zugemutet. Betreibt man hier Ursachenforschung so wird man schnell erkennen, dass das Land der sich selbst so nennenden „Dichter und Denker“ eigentlich nichts anderes ist als ein Land, das sich Volltrottel als Politiker leistet und nicht mehr in der Lage ist zu erkennen, wer dem Land wirklich dient und dringend benötigte Reformen vorantreibt. Wenn in Deutschland überhaupt etwas regiert, so ist es gnadenlose Inkompetenz.

Als besonderes Aushängeschild gilt sicherlich der Grünenpolitiker Anton Hofreiter. Allein seine Existenz lässt begründete Zweifel daran aufkommen, ob der Auswahlprozess, der in die höheren Ebenen der Grünen führt, überhaupt auch nur ansatzweise zeitgemäss ist. Ich kann mich an keine Äusserung Hofreiters erinnern, die in irgendeiner Weise dazu geeignet gewesen wäre, das Land weiterzuentwickeln. Er repräsentiert international geradezu in vortrefflicher Weise das Bild des hässlichen Deutschen, der ständig seinen Senf in beispielhafter moralischer Überheblichkeit zu allem beisteuert, ohne überhaupt ein Mindestmass an politischer Kompetenz erkennen zu lassen. Das Konzept der Selbstkritik kennt er überhaupt nicht.

Nun hat er es wieder getan und seine intellektueller Unterirdischkeit am Beispiel des Ukrainekriegs wieder einmal aufheulen lassen. Er will die Ukraine „Mit allem unterstützen, was sie auf dem Gefechtsfeld brauchen“, https://www.n-tv.de/politik/09-07-Munz-Zwei-Gruende-fuer-Feuerpause-Moskau-traut-Armee-keine-weiteren-Landgewinne-zu–article23143824.html. Wollt ihr den totalen Krieg? Hofreiter ist bereit zu liefern. Dies lässt mich zurückblicken zu der Anfangszeit, als ich begann, mich für Politik zu interessieren.

Das war die Zeit der Friedensbewegung, in der sich die Grünen neu gründeten. Sie setzten sich damals wortstark und glaubwürdig für Frieden und gegen jegliche Waffenlieferungen ein. Das hatte mir damals imponiert, denn ohne Waffen lässt sich schlecht Krieg führen. Was ist davon heute geblieben? Einfach gar nichts. Die Kriegshetze, die von den Grünen, allen voran von Baerbock und Habeck betrieben wird, ist ebenso beispielhaft wie unterirdisch. Kritische Reflektion ist hier fehl am Platze. Ursachenforschung oder die Aufarbeitung historischer Hintergründe findet nicht statt, denn sie passt nicht ins Bild. In absoluter deutscher Nibelungentreue folgt man den Weisungen der USA wie ein deutscher Dackel bedingungslos. Die vermeintliche Friedenspolitik der Grünen ist eine der grossen Lügen unserer Zeit.

Was will man mit noch mehr Waffenlieferungen erreichen, einmal abgesehen von der Frage, ob wir nicht noch das letzte – meist funktionsunfähige – aus dem Bundeswehrarsenal liefern sollen? Wollen die Grünen wirklich bis zum letzten Ukrainer kämpfen? Spielen berechtigte Sicherheitsinteressen, wie sie den USA bedingungslos zugestanden werden, keine Rolle? Hat man vergessen, dass es sich bei der Ukraine um einen der korruptesten Staaten weltweit handelt? Wer soll später dieses Land wieder aufbauen, etwa eine zerstörte Ukraine?

Natürlich nicht, denn das ist die Aufgabe des Zerstörers, vor allem Deutschlands. Nicht nur die bisherigen Waffenlieferungen kosteten eine ganze Menge Geld, wofür am Ende der Steuerzahler aufkommen muss. Gleiches gilt für den Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg, eine Arbeit, die mit jeder Waffenlieferung umso komplexer wird. Machen wir uns nichts vor: Auf Deutschland werden Kosten in Höhe von mehr als 150 Milliarden EURO zukommen. Und davon wird sicherlich die Hälfte in den Taschen der ukrainischen Oligarchen verschwinden.

Das ist Geld, welches für Deutschland nicht mehr zur Verfügung steht. Die Prioritäten dieser Regierung sind jedoch klar. Es geht darum, einen bedingungslosen Krieg gegen Russland zu führen. Da müssen andere Aufgaben, wie die Instandsetzung der deutschen Infrastruktur, die Bekämpfung der Armut, der Ausbau von Bildung und Forschung, also alles was zukunftsweisend wäre, eben zurücktreten. Deutschland leistet sich eine Regierung, welches das Land und seine Sorgen schon lange nicht mehr repräsentiert.

Noch nie wurde Deutschland so schlecht regiert und zugrunde gerichtet. Dies betrifft inzwischen fast sämtliche Politikfelder. Das Tempo der Rückwärtsbewegung ist geradezu atemberaubend. Deutschland wird international den Anschluss verlieren, ohnehin sehen andere Länder uns nur noch als Lachnummer, eine Peinlichkeit in der Weltpolitik. Anton Hofreiter und seine Grüne Besserwisserkriegspartei sind wirklich ein herausragendes Beispiel dieser Entwicklung.

Deutschlands aussenpolitischer Blindflug

Deutschland besitzt viele sogenannte Aussenpolitiker. Nicht nur unsere Chef“diplomatin“ Annalena Baerbock äussern ihren bemerkenswerten Realitätsverlust regelmässig öffentlich rückhaltslos. Aussenpolitische „Experten“ der CDU oder Teilen der SPD schliessen sich ihr gerne an. Ihnen ist vor allem eins gemeinsam: Die Welt gibt es nur noch in einer schwarz-weiss Darstellung, die viele farbliche Nuancen gar nicht erst präsentiert. Ganz so wie der politische Mainstream, der gezielt über die Medien gesteuert wird und dem Bürger eine schwer verdauliche Grütze präsentiert. Es darf eben nur eine Meinung geben in Deutschland.

Immer wieder fragt man sich, wofür deutsche Politiker ihre mentalen Ergüsse eigentlich feiern wollen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass Lebewesen vollständig ohne ein Gehirn auskommen. Die Qualle macht dies seit hunderten Millionen Jahren erfolgreich vor. Auf Platz 2 dieser Disziplin folgt dann allerdings der deutsche Politiker.

Politische Initiativen zur Lösung von Problemen sowie diplomatische Vorstösse egal welcher Art haben vor einigen Jahren aufgehört zu existieren. Sie werden in der Einfaltslosigkeit unserer politischen Landschaft nicht mehr benötigt. Entscheidend ist, dass man Putin zum Alleinverantwortlichen stigmatisieren kann und alles wird gut. Nur ganz so einfach ist Politik eben doch nicht. Vor allem lebt Politik davon, sich ernsthaft um Lösungen zu bemühen und entsprechende Konzepte zu entwickeln – zumindest ausserhalb Deutschlands.

Zu selbständigem Denken ist ein Politiker anscheinend nicht mehr in der Lage. Unkritisch übernimmt er die Positionen anderer Länder, vor allem der USA, die keinen Hehl daraus machen, aus welchen Denkfabriken (Atlantikbrücke, German Marshal Fund, Council on Foreign Relations u.a.) ihre Vorstellungen stammen. Neudeutsch spricht man davon amerikanische Lösungsvorschläge zu entwickeln, die dann von anderen Ländern, vor allem dem Vasallen Deutschland umgesetzt werden sollen. Regelmässig funktioniert das auch, zumal wenn man sich hier mit Frau Baerbock eine Aussenministerin leistet, die ohnehin tiefgreifendere Erfahrungen beim Abschreiben fremder Ideen besitzt oder bei normalen Politikern, welche für ihre Doktorarbeit den „Highway“ nutzten und zahllose Plagiate erstellten.

Natürlich besitzen die amerikanischen Think Tanks alle eine Existenzberechtigung. Sie dienen der Durchsetzung amerikanischer Interessen in Politik, Wirtschaft und im Bereich der Kriegsführung. Neudeutsch spricht man hierbei von „Völkerverständigung„, was für die USA jedoch nur eine Umschreibung ihres „Manifest Destinys“, also ihrer ureigenen Bestimmung ist. Und diese verlangt es seit fast 200 Jahren, über andere Länder zu herrschen.

Nun hat sich der französische Präsident mit der künftigen Sicherheitsordnung in Europa befasst, eine zugegebenermassen wichtige Frage, die jedoch umgehend bei zahlreichen selbsternannten Experten, die ihr Gehirn schon seit vielen Jahren nicht mehr zum selbständigen Denken nutzen, Verwunderung auslöste. Macron spricht das Undenkbare aus, nämlich dass man die Sicherheitsinteressen einer Atommacht wie Russland in Europa berücksichtigen müsse. Nach Auffassung seiner Gegner outet er sich damit gleich als Putinversteher und Aluhut, der den russischen Propagandainteressen Vorschub leistet. Sie werfen ihm vor, die Aggression im Krieg in der Ukraine sei ja schliesslich von Russland ausgegangen.

https://www.n-tv.de/politik/Macrons-Vorstoss-loest-in-Berlin-Verwunderung-aus-article23761893.html

Macron spricht nur eine Banalität aus. Jedes Land besitzt seine eigenen Sicherheitsinteressen und nehmen diese auch in Anspruch, allen voran die USA, was die Kubakrise und die zahllosen von der CIA inszenierten Umstürze in Mittel- und Südamerika belegen. Die Russen wiesen seit mehr als 25 Jahren ständig auf ihre eigenen Sicherheitsinteressen hin. Man denke nur an Putins Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2007. Zugehört man man ihm leider nie. Ein Europa, welches die Sicherheitsinteressen Russlands ignoriert, vermittelt keinerlei Sicherheit.

Macron ist leider auch der Einzige, der den Blick auf die Realitäten nicht gänzlich verloren hat und die Notwendigkeit einer diplomatischen Lösung für die Ukraine sieht. Damit hat er trotz aller hirnbefreiten Unkenrufe – vor allem aus Deutschland – recht. Was soll die Fortsetzung des Krieges noch bringen? Russland wird die gesamte Infrastruktur der Ukraine zerstören, angefangen mit den Elektrizitätswerken, um so zu verhindern, dass Waffenlieferungen des Westens über das Schienennetz der Ukraine – von Elektroloks gezogen – transportiert werden. Aber natürlich auch um Druck auf die Ukraine auszuüben. Je länger der Krieg dauert, desto weniger wird von einer wiederaufbaufähigen Ukraine übrigbleiben. Schon jetzt ist absehbar, dass viele Ukrainer den Winter nicht überleben werden, sofern sie nicht nach Westeuropa auswandern. Da helfen – so Annalena Baerbock – nur noch mehr Waffenlieferungen, denn diese retten Leben. Nun, ein belastbarer diplomatischer Vorstoss würde dies auch tun.

Die Realität sieht man in Berlin anscheinend nicht, auch nicht , dass irgendjemand die finanzielle Wiederaufbaulast nach Ende des Krieges in der Ukraine stemmen muss. Das bedeutet Kredite, die von einem Land bedient werden müssen, welches noch ein Restmass an Tilgungsfähigkeit besitzt. Es sei denn, man sichert diese mit Bundesbürgschaften ab, denn dann zahlt sie der deutsche Steuerzahler, also nur diejenigen Menschen, die in Deutschland ohnehin bereits extrem belastet werden. Gleichzeitig stehen diese Mittel für die deutsche Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung.

Es ist Zeit, Realismus einkehren zu lassen. Der Krieg hilft der Ukraine schon lange nicht mehr. Russland kann seine Ziele erreichen, ohne die Ukraine besiegen zu müssen. Nur die amerikanische Rüstungs- und Energieindustrie macht mit dem Krieg ein glänzendes Geschäft, rückgratlosen deutschen und anderen Politikern zum Dank. Als moderne Sklaven haben sie die Interessen ihres eigenen Landes längst verraten.

Wenn Moral einfach alles ist. Denk ich an Deutschland in der Nacht

Jeder kennt es denn es wiederholt sich jeden Tag aufs Neue. Noch so ein Murmeltiertag, den Niemand gebrauchen kann. Man wacht morgens früh auf und fürchtet bereits vor der Inhalation des ersten Kaffees den Blick in die Nachrichten. Inzwischen ist man in Deutschland ja so weit, dass es keine Rolle mehr spielt, über welches Nachrichtenformat man sich gerade desinformiert.

Wir Deutsche beherrschen viele Dinge. Unter diesen findet sich auch das Instrument der Gleichschaltung, ein wichtiges Instrument deutscher Tradition und Effizienz. Daher muss selbst der hartgesottenste Demokrat und Freiheitsdenker einfach akzeptieren, dass es in Deutschland nur eine Meinung geben darf. Selbst während der Teilung Deutschlands hat sich dies nicht geändert, weder im Westen noch im Osten. Irgendeiner muss nun einmal der Böse sein, auf den der Deutsche seine Aggression projizieren und für das Unglück in der Welt verantwortlich machen kann. Irgendeiner muss am Ende ins Gefängnis.

Natürlich hat man als Deutscher alles Recht dazu, seinen moralischen Standpunkt zu verdeutlichen und weltweit hinauszuposaunen. Wozu ist man denn schliesslich Deutscher? Es wäre doch absurd, wenn man das nicht mehr dürfte, denn es geht hier um die Befriedigung elementarer menschlicher = deutscher Befindlichkeiten. Am deutschen Wesen soll schliesslich die Welt genesen. Das ist schon seit Bismarcks Zeiten so. Die Konsequenzen dieser moralischen Überheblichkeit werden dann allerdings vollständig ignoriert. Das Ausland schmunzelt über dieses affektierte, jegliche Konsequenzen negierende Gehabe, sofern man sich dort nicht bereits in den vergangenen Jahren totgelacht hat.

Da der normale Durchschnittsdeutsche und vor allem der deutsche Politiker seine individuellen (Doppel-)Moralvorstellungen als die einzige Wahrheit betrachtet, ist Kritik natürlich unerwünscht, möglicherweise – wie jüngste Gesetzesänderungen zeigen – sogar strafbar. Andersdenkende oder gar Kritiker müssen denunziert, weggesperrt oder vertrieben werden. Heinrich Heine und Kollegen – allesamt Dichter und Denker – können hiervon ein Lied singen oder gar Märchen erzählen.

Leider geschieht all dies immer wieder, nichts hat sich geändert. Ewig grüsst das Murmeltier. Es gibt keinen mentalen Entwicklungsvorsprung, den man in Deutschland in den letzten 150 Jahren erzielt hätte. Es spielt auch keine Rolle, wie viele Menschen am Ende Opfer der deutschen Zwangsmoral wurden. Der preussisch-deutsche Krieg und zwei Weltkriege sprechen eine beredte Sprache.

Moral hat in Deutschland längst das Bedürfnis nach kompetentem Handeln ersetzt, wohl auch, weil es für Politiker einfacher ist, zweifelhafteste moralische Standards zu entwickeln als sich so weiterzubilden, dass sie wirklich eine realistische und erfolgreiche Perspektive für das Land darstellen können. Nur haben die meisten Politiker diesen Beruf ja eben deshalb gewählt, weil sie dafür keine Qualifikation benötigen. Aufgrund der Konzeption des moralischen Standpunktes haben sie zudem immer Recht, was jegliche Kritik daran ausschliesst. In einer immer komplexer werdenden Welt wird das Ergebnis dieser Entwicklung immer desaströser. Die Glaubwürdigkeit der Demokratie steht insgesamt auf dem Spiel – und wie immer zahlt der Bürger die Zeche.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, fühle ich mich um meinen Schlaf gebracht.

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